Vom Zauber heilsamer Berührungen
Die Zeitschrift Holunderelfe hat mich für ihre Sonderausgabe FRAUENKRAFT zu meiner Arbeit als Yoni Masseurin interviewed.
Das ist ein außergewöhnlicher Beruf und eine besondere Berufung. Wie kam es dazu?
Für mich ist diese besondere Berufswahl eine ganz natürliche Entwicklung. Ich bin einfach dem Leben, der Neugierde, der Freude und der Lust gefolgt. Hättest du mir vor 10 Jahren gesagt, dass ich einmal so einen Beruf ausüben würde, hätte ich dir es allerdings nie im Leben geglaubt! Obwohl ich schon von klein auf ein großes Interesse an Spiritualität und Mystik hatte, begann mein „spirituelles Erwachen“ damals 2014 mit meiner Yogalehrer-Ausbildung. Diese Ausbildung war wie ein Katalysator für meinen Weg zurück zu mir. Damals fühlte ich mich sehr weit von meiner Essenz entfernt und die Frage nach dem Sinn meines Seins ließ mich nicht mehr los. Zusätzlich zum Vinyasa Yoga begegnete mir während meiner Ausbildung Yin Yoga - und damit zum ersten Mal das Thema Weiblichkeit. Ich erkannte wie sehr ich männlichen Verhaltensweisen übernommen hatte und spürte eine Sehnsucht wieder weiblicher zu werden. Ich beschäftigte mich intensiv mit Allem rund um das Thema Weiblichkeit und auf ganz natürliche Weise natürlich auch mit weiblicher Sexualität. Mein Weg führte mich vom Yoga zum Tantra und ich fand mich 2017 in meinem ersten Tantra-Seminar für Frauen wieder und lernte die Yoni Massage kennen.
Was passiert genau bei einer Yoni-Massage?
Die Yoni Massage ist viel mehr als eine Massage - sie ist ein Erlebnis, das schwer in Worte zu fassen ist. Bei mir dauert sie ca. 4 Stunden. Es hört sich lange an; aus Erfahrung braucht frau jedoch Zeit, um sich zu entspannen, fallen zu lassen und zu öffnen.
Es ist mir wichtig, die Session mit einem ausführlichen Vorgespräch zu beginnen. Daraufhin folgt eine entspannende, sinnliche und absichtslose Ganzkörpermassage mit anschließender Massage des äußeren und inneren Intimbereichs - insofern es sich für die Frau stimmig anfühlt. Zudem baue ich Übungen ein, die der Frau einen Zugang zur Weisheit ihrer Gebärmutter und Yoni ermöglicht.
Jede Massage ist einzigartig und ich kann deshalb nicht genau sagen, was in einer Sitzung passieren wird. Sie ist ein Weg um die eigene innere Landkarte besser kennen zu lernen, die Empfindsamkeit zu steigern, mögliche Themen und Blockaden zu bearbeiten und die sexuelle Energie (Shakti) zum Fließen zu bringen. Alles - jedes Gefühl - darf sein, nichts muss.
Wie nimmst Du den Frauen ihre ersten Bedenken oder Schamgefühle, die sicher am Anfang vorhanden sind?
Indem ich über Sexualität auf eine ganz natürliche Art und Weise spreche. Das eröffnet einen sicheren Raum, in der frau sich entspannen und ganz frei erzählen kann. Die meisten Frauen sind sehr froh darüber, endlich über dieses Thema sprechen zu können, da es sonst nicht so viele Möglichkeiten in ihrem Leben gibt.
Bedenken und Aufregung sind ganz normal und gehören dazu! Eine Yoni Massage ist schließlich eine besondere Erfahrung, die höchstwahrscheinlich über die Komfortzone hinausgeht - und das Bewusstsein für eine Sexualität öffnen kann, die unschuldig, frei, absichtslos und heilig ist.
Wie können wir uns Deinen Alltag vorstellen?
Ich bin 3 Tage die Woche in meinen Räumlichkeiten im Herzen von München und biete dort meine Massagen (zusätzlich zur Yoni Massage, auch noch die Hawaiianische Lomi Lomi Nui Massage) und meine Sexualcoachings für Frauen an.
Zusätzlich gehe ich zweimal die Woche einer weiteren Leidenschaft nach und unterrichte Yoga.Tatsächlich ist mein Alltag mit viel Zeit am Laptop für Social Media, Terminanfragen, Retreat- und Workshop Organisation verbunden. Als Ausgleich zu dem ganzen Geben, gönne ich mir regelmäßig selbst Massagen und verbringe viel Zeit in der Natur.
Den üblichen Büroalltag in einem großen Konzern kennst Du auch. Woher wusstest Du, dass das nicht Dein Leben ist? Was treibt Dich an?
Ich habe nie wirklich in einem großen Konzern in Festanstellung gearbeitet, sondern schon damals während eines Praktikums bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte. Eine Stimme in mir wurde sehr laut: „soll es das wirklich gewesen sein? Will ich wirklich meine kostbare Lebenszeit mit etwas verbringen, wo ich nicht dahinter stehe?“ Die Yogapraxis hat mir den Mut gegeben, die damalige „Idee“ die ich von mir und meinem Leben hatte loszulassen und mich für das Ungewisse zu öffnen. Tief im Inneren habe ich wohl gewusst, dass noch viel Potenzial in mir schlummerte, welches sich in einem Bürojob niemals entfaltet hätte. Das Leben hat mich sehr in diesem Entfaltungsprozess unterstützt.
Mich treibt schon immer meine Neugierde, die Leidenschaft am Lernen und meine
(Abenteuer-)lust neues zu erfahren an - es gibt noch soviel zu lernen in diesem Leben!
Was macht es mit Dir, als Heilerin tätig zu sein und das Leben vieler Frauen so wundervoll zu bereichern?
Für mich fühlt es sich so an, als ob ich endlich ganz bei mir angekommen bin und meiner Aufgabe für dieses Leben folge (wobei, wer weiß, wie sich das Leben noch durch mich durch entfalten möchte?)
Ich empfinde es als großes Geschenk Frauen auf diese Weise begegnen und begleiten zu dürfen. Ich blicke mit viel Dankbarkeit auf mein Erblühen und kann es manchmal selbst kaum glauben, was für eine Frau ich geworden bin und was für ein Leben ich führe. Es bereichert also nicht nur das Leben anderer, sondern erfüllt auch mein Leben. Ich kann jede Frau wirklich nur ermutigen und bekräftigen ihrem Herzen zu folgen.
Du sagst, Du folgst immer Deinem Herzen. Gab oder gibt es dabei auch manchmal Durststrecken oder Momente von Angstl?
Mehr als die Angst gibt es bei mir eine große Selbstkritikerin, die mein Können ständig in Frage stellt und mir nach hunderten von Massagen und tausenden von Yogastunden immer noch sagt, dass ich nicht gut genug sei. Manchmal werde ich dadurch ganz klein, verliere meinen Selbstwert und meine Kraft - bis ich mich wieder aufrichte und all die Selbstzweifel abschütteln kann.
Und ja, natürlich habe ich manchmal auch Angstgedanken, jetzt da ich voll selbstständig bin - ich sage mir dann immer: „wenn ich jemals auf der Straße landen sollte, dann erlange ich vielleicht doch Erleuchtung - sowie Eckart Tolle.
Ich weiß, dass Du auch Retreats anbietest, ich war selbst schon bei einem dabei und denke sehr gern daran zurück. Es ist unglaublich nährend, Teil einer Frauengemeinschaft zu sein - und sei es nur für ein verlängertes Wochenende. Für wen sind Deine Retreats gedacht und wo finden wir aktuelle Termine?
Im Moment biete ich gemeinsam mit einem Team von 3 weiteren wundervollen Frauen unter dem Namen Shakti Alchemy Retreats für Frauen an, die sich selbst und ihre Sexualität besser kennen lernen möchten, sowie die Kraft und Lebensfreude erfahren wollen, die in ihrem Schoßraum ist.
Bei den Retreats und Workshops, sogenannte Temple Nights sind alle Frauen von jung bis alt willkommen. Wir hatten sogar schonmal eine 82 jährige Frau dabei - was für eine Ehre.
Was wünschst Du Dir für Deine Zukunft und die Zukunft für uns Frauen?
Für meine persönliche Zukunft wünsche ich mir, die nächste Erfahrung auf dem Weg einer Frau zu machen und Mutter zu werden. Für meine berufliche Zukunft wünsche ich mir zu wachsen und immer mehr Frauen mit meinen Massagen, Coachings, Workshops und Retreats in eine liebevolle Verbindung mit ihrem Schoßraum und in Kontakt mit ihrer weiblichen Kraft zu bringen.